Einzugsgebiet

Eschenz
Aussenhöfe von Eschenz:
Bornhausen,Eppenberg,Freihof, Grünegg, Guggenbüel, Hirschensprung, Hüttenberg, Ibenhof, Nebli, Oberwiesen, Rappenhof, Windhausen
Ortschaften:
Etzwilen, Kaltenbach, Rheinklingen und Wagenhausen

Einzugsgebiet Eschenz
Quelle: Google Maps

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Eschenz kann auf eine lange und überaus interessante Geschichte zurückblicken. Einige wichtige Stationen sollen hier eine kurze Erwähnung finden. Vor 5000 Jahren lebten auf der Insel Werd «Pfahlbauer». Hier fühlten sie sich geschützt vor feindlichen Menschen und Tieren. Von der Insel aus gingen sie in der Umgebung der Jagd nach und bestellten am Rheinufer Gärten und Aecker. Eine völlig neue Situation entstand, als ca. um 100 vor Christus die Römer von dieser Gegend Besitz ergriffen. Auf Burg Stein entstand die Festung «Tasgetium». Dieser römische Militärbau selber stand zwar nicht auf heutiger Eschenzer Gemarkung, wohl aber dehnte sich das an die Festung angeschlossene Lagerdorf, in welchem die Familien der Garnisonsoldaten ihre Behausungen hatten, über das ganze heutige Unter- und Obereschenz aus. Während ca. 500 Jahren lebten die Römer hier. Von «Tasgetium» wird der Name «Eschenz» abgeleitet. Das Römerleben traten die Alemannen an. In dieser Zeit entstanden in Streusiedlungen Holzhäuser alemannischen Stils. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte das Dorf Eschenz. Das kostbarste Geschenk aus der Alemannenzeit ist unbestritten der hl. Otmar. Auf der Insel Werd hatte St. Otmar am 16. November 759 sein Leben vollendet und hier sein erstes Grab gefunden. 10 Jahre später holten ihn die Mönche nach St. Gallen und setzten ihn dort bei. Die Pfarrei Eschenz verehrt im hl. Otmar ihren Ortspatron. Das Fest wird am 16. November, resp. am Sonntag danach gefeiert. Die Anfänge der Pfarrei liegen im Dunkeln. Immerhin ist es nahe liegend, diese am Grab des hl. Otmar auf der Insel zu suchen, wo bald eine Kirche entstanden war. Schon früh - vielleicht um die gleiche Zeit - dürfte in Untereschenz die St. Vituskirche erbaut worden sein. Ähnlich wie in der Festung Tasgetium die römischen Ruinen das notwendige Baumaterial für die Kirche Burg geliefert hatten, so dienten auch in Untereschenz die von den Römern verlassenen Steinhäuser als Baumaterial für die neue Kirche. Am 6. Januar 959 schenkte Kaiser Otto I. das Gut des Grafen Guntram in Eschenz dem eben gegründeten Kloster Einsiedeln. Der Graf war wegen Hochverrats verurteilt worden. Mit dieser Schenkung begann ein neuer Abschnitt für Dorf und Pfarrei Eschenz. Das Kloster Einsiedeln nahm sich um die Seelsorge und die Verwaltung an. Die Reformationszeit ging auch an Eschenz nicht spurlos vorüber. Während die Kirche Burg sich ganz dem Protestantismus zuwandte, kehrte die Insel Werd und ein grosser Teil von Eschenz um das Jahr 1560 wieder zum katholischen Glauben zurück. Von dieser Zeit an besorgten häufig Patres vom Kloster Einsiedeln die Seelsorge in Eschenz, von 1700 an dann ausschliesslich. Von grösster Wichtigkeit für die Pfarrei Eschenz wurde der Ankauf des Schlosses Freudenfels durch das Kloster Einsiedeln. Patres von Einsiedeln verwalteten nun diese Statthalterei. Sie übten die niedere Gerichtsbarkeit aus und sorgten für Ordnung und Recht. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Wunsch nach einer neuen Kirche immer deutlicher. Die Vituskirche hatte beinahe 1000 Jahre gedient. Sie war baufällig und für die vermehrte katholische Bevölkerung von Eschenz viel zu klein geworden. Weil der alte Kirchenplatz und Kirchhofplatz zu eng und zu beschränkt war, kam er für den Neubau nicht mehr in Frage. Deshalb wurde der heutige Standort gewählt. Am 23. November 1738 konnte der Abt von Einsiedeln Nikolaus Imfeld die neue Kirche einweihen. Sie ist eine Marienkirche. Das Patrozinium wird am Fest Maria Himmelfahrt gefeiert. In den Jahren 1878/79 wurde die Kirche restauriert. Schon wenige Jahre später - 1896 - drängte sich eine Vergrösserung der Kirche auf. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der heutige Turm gebaut. Vorher hatte die Kirche nur einen Dachreiterturm. Für das neue Geläute wäre er ganz ungeeignet gewesen. Am 27. September 1896 weihte Abt Columban von Einsiedeln die fünf neuen Glocken ein. Im November 1938 feierte die Pfarrei den zweihundertsten Jahrestag der Kirchweihe. Zu diesem Anlass schrieb der hochverdiente Erzbischof Raymund Netzhammer eine Gedenkschrift: «Eschenz - Geschichtliches aus dem Dorf und der Pfarrei». Diese wertvolle Schrift liegt obigem kurzen Ueberblick zugrunde. Anfangs der Fünfziger Jahre war eine Renovation fällig geworden. Bei dieser Gelegenheit wurden die Kreuzwegstationen in künstlerisch sehr wertvollen Glasgemälden dargestellt durch die Künstler Heinrich Danioth und Eduard Renggli. Der Chroraum mit dem heutigen Altar bekam 1973/74 das neue Gesicht.
Das Kloster Einsiedeln kann seit dem 2002 kein Seelsorger für die Pfarrei Eschenz mehr zur Verfügung stellen. Diese Beziehung mit dem Kloster dauerte über Jahrhunderte.

Kapelle St. Otmar Insel Werd

Aus dem Begriff "Ward", Insel, ist der Name Werd entstanden, die Bezeichnung für Flussinsel. Die kleine Rheininsel am unteren Fusse des Bodensees hat eine bedeutende Vergangenheit. Früheste Spuren führen bis zu der Zeit der Pfahlbauer zurück, deren Zeugnis, eine Bronzesiedlung, 1932 ausgegraben wurden. Auch die Römer hatten hier eine grosse Siedlung, die grösste sogenannte Zivilsiedlung im Kanton Thurgau, wovon eine Auswahl von Fundstücken in einer Vitrine auf der Insel Werd ausgestellt sind. Erst seit der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts sind wieder geschichtliche Nachweise verfügbar. Der erste Abt des Klosters Sankt Gallen, Otmar, starb 759 auf der Insel Werd, nachdem er als Sträfling der Franken hierher verbannt worden war. Der Abt wurde auf der Insel beigesetzt, jedoch zehn Jahre später von den Mönchen aus Sankt Gallen in ihr Kloster zurückgeholt und ein zweites Mal beerdigt. Im Jahre 864 wurde Otmar in Sankt Gallen durch Bischof Salomon von Konstanz heiliggesprochen. Auf der ehemaligen Grabstätte entstand im 10. Jahrhundert eine Kapelle.
Zur gleichen Zeit schenkte der Kaiser Otto I. die Insel Werd dem Kloster Einsiedeln. In dem im 12./13. Jahrhundert angefügten Priesterhaus fanden nun die Geistlichen von Eschenz eine Wohngelegenheit. Dem Erzbischof Raymund Netzhammer von Bukarest als Asyl diente. Zeitgleich wurde die Kapelle neu renoviert, jedoch die Malereien an den Wänden aus dem 14. Jahrhundert beibehalten. Zwei Jahre später wurde ein ca. 200 Meter langer Steg von Eschenz zur Werd errichtet, der die Insel für immer mit dem Festland verbinden sollte. Während Jahrhunderten wohnte der Pfarrer von Eschenz auf der Insel. Später siedelte er in die Statthalterei Freudenfels. 1899/1900 wurde die Kapelle restauriert. Das Wohnhaus war so baufällig, dass ein neues errichtet werden musste. Das heutige Wohnhaus steht also seit über einem Jahrhundert. 1962 war eine Renovation der Kapelle fällig. Seither steht sie unter Denkmalschutz. Unter dem Altar kann man die offene Grabstelle des hl. Otmar sehen. Seit 1957 wird die Insel von einigen Franziskanern bewohnt. Auf vorbildliche Weise betreuen sie diesen altehrwürdigen Ort.[nbsp] Die Kapelle ist tagsüber für alle zugänglich und am Mittwochmorgen findet darin der wöchentliche Wallfahrtsgottesdienst statt.

Öffnungszeiten / Kontakt

Kirche geöffnet von:

Nov.-Mrz.: 07.00 - 19.00 Uhr

Apr.-Okt.: 07.00 - 20.00 Uhr

Sekretariat Eschenz

Frauenfederstrasse 11

8264 Eschenz

Tel. 052 741 49 24

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Maria Himmelfahrt
Quelle: Pfarramteschenz